Esslust

Mittwoch, 29. März 2006

"Tafelfreude" - eine wunderschöne Buchempfehlung

Tafeln und Freuden gehören zusammen wie z. B. Essig und Öl, Eltern und Kinder, Schlafen und Bett oder wie Liebe und Glück.
Es gibt nichts Schöneres, als gemeinsam bei Tisch zu sitzen und zu lachen, zu reden, zu essen und zu trinken.
Der Bildband "Tafelfreude" aus dem Ars Vivendi Verlag von Susanne Casper-Zielonka macht geradezu Lust dazu, wieder einmal alle bei Tisch zu begrüßen und eine echte Tafelrunde zu veranstalten.
"Oh himmlisch Beginnen" so fängt das Buch an, gespickt mit wohltuenden Gedichten, interessanten Erzählungen und wunderschönen Fotos. Vom leichten Frühjahrsmenü, Sommerfest mit Freunden, herbstzeitlosem Landmenü bis zum winterlichem Festmenü ist alles vertreten. Rezepte gibt es noch dazu, und momentan kann ich mich zwischen Pfirsichen im Silberkleid und Artischocken mit Sommer-Vinaigrette gar nicht entscheiden.
Tun Sie sich was Gutes und vergessen Sie Ihren Alltag oder Ihre Sorgen bei einem opulentem Mahl.
Wie sagte Oscar Wilde: "Nach einem guten Essen kann man allen Menschen vergeben - sogar den eigenen Verwandten."

Mittwoch, 22. März 2006

Tappen Sie nicht ins Fettnäpfchen

Seit zwei Tagen ist Frühlingsanfang. Der Winter wehrt sich zwar noch, aber seine Tage sind nun endgültig gezählt.
Ich habe mich zum Frühlingsanfang mit meinem Kleiderschrank beschäftigt und dabei enge T-Shirts, knappe Röcke und leichte, schlanke Röhrenhosen herausgezogen. Oh, oh, dachte ich so bei mir, da muss ich an meinem Körper noch ein bisschen "Sharping" betreiben ... Die eine oder andere Praline verachten, statt zwei oder drei Gläser Wein mal nur eines trinken, Butter ignorieren und beim kleinen Hüngerchen nicht die Werbepackung aufreißen, sondern in einen Apfel beißen. Diese kleinen Korrekturen enstschärfen das "Waage pendeln".
Zusätzliche Tipps für Sie:
Ungezuckerte Müslimischungen kaufen. Fettarmen Jogurt mit frischen Früchten genießen. Joghurtdressing statt Essig-Öl- Mischung. Folienkartoffeln statt Bratkartoffeln. Fisch lieber pochieren als braten. Und - nie hungrig zum Einkaufen gehen.

Dienstag, 21. März 2006

Gurken können Äpfel nicht riechen

Warum soll es in der Pflanzenwelt anders sein, als in der "menschelnden Umgebung"? Warum Gemüse und Obst bei der gemeinsamen Lagerung keine guten Nachbarn sind? Ich habe nachgeforscht, da es mir immer wieder auffiel, dass die Chemie zwischen meinem Obst- und Gemüsekorb nicht stimmte.
An der TU München konnte nachgewiesen werden, dass bei gemeinsamer Lagerung von Früchten und Gemüsen die Haltbarkeit der Gemüse fast immer negativ vom Obst beeinflußt wird. Der Übeltäter ist das farblose Gas Aethylen, das vor allem von reifen Früchten in größeren Mengen gebildet wird und den Stoffwechsel von Gemüse erheblich beschleunigt. Die Folgen: Vergilben - Verwelken - frühe Fäulnis.
Also, was ist zu vermeiden oder zu beachten?
Tomaten mit Gurken: Die Gurken vergilben und altern schneller. Äpfel mit Gurken: Die Gurken werden matschig. Möhren mit Äpfeln, Paprika oder Tomaten: Die Möhren werden bitter. Tomaten mit Kohlarten: Die Geschmacksstoffe des Kohls lagern sich in der Wachsschicht der Tomaten ein. Kartoffeln mit Tomaten: Die Kartoffeln treiben aus. Dill, Petersilie mti Tomaten oder Äpfeln: Die Kräuter faulen rascher.
Fazit: Wahrscheinlich am besten öfter auf den Markt gehen und tagesfrisch zum Verzehr einkaufen.

Montag, 13. März 2006

Treiben Sie es kunterbunt

Der Frühling ziert sich noch, aber der Winter wird (hoffentlich) spätestens in zwei Wochen zum kalendarischen Frühlingsanfang eliminiert. Leichte "gesundheitliche Schwächeleien" können Sie mit der Kraft der Farben vertreiben. Um ein möglichst großes Spektrum von den gesundheitsfördernden, sekundären Pflanzenstoffen aufzunehmen, sollten Sie täglich Gemüse mit den unterschiedlichsten Farben essen. Auf jeden Fall die Ampelfarben Grün, Gelb und Rot. Wenn zusätzlich noch Orange und Violett dabei sind, umso besser. So bekommt Ihr Körper einen wirksamen Rundumschutz vor (vermeidbaren) Zivilisationskrankheiten. Frische Frühlingsboten, heben die Laune, stärken unser Immunsystem und wirken dadurch wie ein Gesundbrunnen. Kochen Sie sich fit und farbenfroh in den Frühling.
Avocados mit saurer Sahne, Zitronensaft und Cayennepfeffer pürieren. Darin rohes Gemüse wie Paprikaschoten, Fenchel, Zucchini, Tomaten und Gurke dippen. Einen Feldsalat mit Orangen, Kürbiskernen und Sojabohnensprossen zubereiten.
Als Getränk pürierte Mango mit Naturjoghurt genießen. Eine zusätzliche Vitaminbombe von Maracujafrüchten und Kaki genießen.
Sie werden danach Bäume ausreißen können.

Donnerstag, 9. März 2006

Wohin gehen wir essen?

In Zeiten der Multi-Kulti-Gesellschaft, in denen die ganze Welt in einem Kochtopf zu brodeln scheint, werden wir natürlich auch multikultureller. Ich frage oftmals Freunde oder Bekannte, was sie denn so jeden Tag essen. Meist wird mir als Antwort gegeben, dass sie eben typisch deutsch oder eben "allgemein" essen würden. Bei der Frage nachhakend, bekomme ich dann immer den Speiseplan von 1 bis 2 Wochen offeriert. Im Querschnitt sieht das so aus:
Montag: Schafskäsesalat, Dienstag: Pizza, Mittwoch: Sushi, Donnerstag: Döner, Freitag: gegrillter Fisch, Samstag: Käsefondue, Sonntag: Schweinebraten, Montag: Pasta, Dienstag: Geschnetzeltes, Mittwoch: Curry, Donnerstag: Fajitas, Freitag: Tapas, Samstag: Chili con Carne und Sonntag: Coq au Vin.
Genauso sieht unsere deutsche Küche und unser Essverhalten aus. Wir haben ja das Angebot und die Auswahl, so dass wir sogar Curry und Pasta als "deutsches Heimspiel" empfinden. Ich finde das wunderbar. Abends, wenn ich zum Essengehen verabredet bin, stellt sich im Vorfeld die Diskussionsfrage: "Griechisch, Italienisch, Thai, Chinesisch, Spanisch oder allgemein? Oder sollten wir den Kubaner oder die Mongolen ausprobieren?"
Es wäre doch schön und absolut wünschenswert, wenn sich alle so verstehen würden wie beim Essen am Tisch. Guten Appetit.

Dienstag, 7. März 2006

Zu Schwarz fällt mir was ein ...

Vor einigen Tagen habe ich versprochen, dass ich auch zum Thema "Schwarz" ein Menü zusammen stellen werde. Doch - wann wählt man die Farbe Schwarz? Zum Thema Lust, Tiefgründigkeit, Begierde, Mystik, Geheimnis und Verführung? Ich meine schwarze Wäsche, von BH, Negligé bis hin zu schwarzer Bettwäsche haben was Verführerisches. Es wirkt ganz anders als die Farbe rot! Es verleiht sogar mehr Eleganz und mehr Klasse. Allerdings sollte die Farbe schwarz dezent kombiniert werden. Am besten mit der Farbe weiß.
Weiße Tischdecken, weißes Geschirr mit weißen Tulpen oder Nelken. Dazu schwarzes Besteck (habe ich!), schwarze Weinkelche (habe ich) und schwarze Stoffservietten. Bei asiatischem Geschirr sieht es sehr hübsch aus, wenn die schwarzen Essstäbchen auf den Schalen liegen.
Als Vorpeise wähle ich ein Risotto mit einer Mischung aus Arborio-Reis und schwarzem Reis. Zum Hauptgang gibt es schwarze Nudeln mit Garnelen. Als Dessert ein Mousse au Chocolat mit Whisky. Die Krönung wären natürlich schwarze Trüffeln zum Risotto, aber die Saison ist vorbei. Und aus dem Glas oder der Dose nehme ich keine. Espresso. Pralinen und dunkler, fast schwarzer Sherry "Pedro Ximinez" sind das I-Tüpfelchen für den "schwarzen Abend". Ach, bei Grün und Gelb fällt mir auch was ein.

Samstag, 4. März 2006

Liebespaare - wohin man schaut...

Wer passt zu wem? Gibt es ideale Partner? Sind Ergänzungen das Geheimnis der Beziehung? Oder Harmonie durch und durch? Das wahre Leben macht auch vor der Küche keinen Halt: Hier verbünden sich Partner, die ohne einander gar nicht könnten! Salz ohne Pfeffer? Pfeffer ohne Salz? Essig ohne Öl? Öl ohne Essig? Sollte man diese klassischen Liebespaare trennen? Sicherlich nicht. Aber es gibt kulinarische Paare, die nicht das gleiche geben, sondern sich in der Dominanz outen. Kartoffelschnee und Kaviar? Wer ist hier der Hauptdarsteller? Fisch und Zitrone? Aber auch hier schlägt das Leben erbarmungslos zu: Manche Partner brauchen einen dominanten Partner, es ist wie ein Lebenselexier, das den schwächeren stärker macht.
Warum ich über dieses Thema sinniere? Weil ich mich frage, ob Liebespaare auch in der Kulinarik denselben Geschmack haben sollten? Was tun, wenn der eine Käse über alles liebt und der andere schon vom Geruch grün im Gesicht wird? Wenn der eine sich nur von Eiweiß ernährt, Fleisch und Fisch pur und der Partner ein grünes Pflänzchen ist? Mein Fazit: All zu viele Verschiedenheiten sollte es bei einem Liebespärchen nicht geben. Denn ich möchte gerne meinem Partner meine "mich beglückenden" Speisen in den Mund schieben können, um mit ihm die Freude des Genusses zu teilen. Wie ist Ihre Erfahrung?

Freitag, 3. März 2006

Lust auf Etwas! Aber auf was?

Natürlich hat die Lust mit erfreulichen Dingen zu tun. Ich würde nicht sagen, dass ich Lust auf den Abwasch, auf den Arztbesuch oder auf meine Rechnungsbriefe habe. Nee - Lust hat mit Freuden zu tun. Lust auf Essen, auf einen Flirt, auf den Partner, auf Theater oder auf Nichtstun.
Okay, sondieren wir erst einmal das "Gelände". Was könnte es heute sein? Der Partner? Gut, dann die Frage: "Haben wir Lust auf ihn und wollen wir die Lust schüren und sogar untermalen?" Partner tut gut mit Zeit, mit Essen, mit gutem Wein und guter Musik. Sollen wir ihn mal überraschen? Wäre ja auch mal schön, eine andere Seite zu zeigen oder aufzuziehen?! Ich z. B. habe heute Lust, dem Essen, das ich kochen werde, ein Motto zu geben. Nachdem ich mich heute so für die Farbe rot begeistere, werde ich dieses Motto wählen: Rote Tischdecke, rote Kerzen, rotes Besteck (hab ich sogar), rote Servietten. Dazu weiße Glassteine auf dem Tisch verteilt und weiße Teller. Das Menü werde ich folgendermaßen gestalten: Rindercarpaccio mit getrockneten Tomaten, Tomatensüppchen, gegrillter Radicchio mit Rotbarbe (okay, das Fischfleisch ist weiß), heiße Himbeeren auf Vanilleeis (oder Erdbeereis?). Dazu gibt es einen "Testa Rossa" (Champagner mit Himbeermark) und eine Flasche schönen Bordeaux. Naja, weiter geht es dann mit rotem Negligé, roter Bettwäsche und sanftem Eröten. Dann ist aber genug mit Rot. Morgen habe ich vielleicht Lust auf Schwarz! Neugierig, was mir essensmäßig dazu einfällt? Ich auch!

Donnerstag, 2. März 2006

Große Sünde oder kleine Sünden? Bei Machiavelli ...

Das sind Fragen, die individuell und je nach Gelüsten entschieden werden müssen ... Und zwar im Ristorante Machiavelli. Ein ideales Plätzchen für die Zweisamkeit, die inniglich auf den roten Sofas Platz nehmen kann und erwünschterweise in den tiefen Polstern zusammen rutscht.
Unter www.machiavelli-berlin.de können Sie den "kleinen Italiener" begutachten, der zwar viele Plätze zur Verfügung hat, aber doch einen sehr intimen Charakter ausstrahlt. Gerade bei Dates wählt man ja fast immer ein italienisches Restaurant. Vielleicht hat das damit zu tun, dass Italien mit Romantik pur verbunden wird. Alleine schon die Namen zergehen auf der Zunge: Pasta, Focaccia, Caramelle al Fagiano e uvette (Bonbonnudeln mit Fasan-Rosinenfülung in Rosmarinsauce), Caccicucco (köstliche Fischsuppe) oder Mozzarella. Die "kleinen Sünden" sind köstliche Datteln gefüllt mit Gorgonzola und die "große Sünde" besteht aus süßen Schlemmereien. Dazu ein Glas sizilianischer Weißwein "Regaleali Bianco" und die italophile Seite zeigt sich von ihrer schönsten Seite.

Freitag, 17. Februar 2006

Muss es immer Kaviar sein?

Sogar Kochbuchautorinnen werden nervös, wenn ein neuer Lover das erste Mal zu Besuch kommt und der lapidare Satz im Raum steht: "Lass uns doch zusammen essen". Sie können es wahrscheinlich nicht nachempfinden, aber wenn man mit Essen, Kochen und Schreiben beruflich so 100 prozentig en top ist, wird die Erwartungshaltung von anderen immens hoch geschraubt. Logisch, ja! Aber ich koche auch nur mit Wasser. Gut - ich kenne Rezepte aus aller Welt, habe bei den besten Köchen weltweit Kochkurse besucht, bin fachlich versiert, wie nicht viele. Doch - im Endeffekt habe ich ein anderes Problem: Ich kann mich bei meiner kunterbunten Vielfalt einfach nicht entscheiden. Tausende Rezepte gehen durch meine Kopf-Datenbank, ich verwerfe, modle um, kreiiere neu - und im Endeffekt bin ich doch nicht zufrieden.
Mittlerweile greife ich nach einem einfachen Trick: Ich koche grundsätzlich gute Hausmannskost. Solche, auf die ich mich verlassen kann. Von Gulasch, hausgemachten Spätzle bis hin zu Rouladen, Schweinebraten und Königsberger Klopsen. Und wissen Sie warum? Meine Erfahrungswerte sind die, dass heutzutage kein Mensch mehr richtig kochen kann, geschweige denn gutes, gekochtes Essen serviert bekommt. Wir alle rennen von Sushi, zu Döner über Kimschi, Currywurst, Tapas und Fastfood. Warum soll ich das auch noch zu Hause servieren? Tortillas, Quatsch mit Sauce, Kaviar und Lachs? Nein, ich schwöre auf Hausmannskost, weil sich jeder davon die Finger abschleckt. Und - falls wir kein Besteck brauchen - greife ich auf mein Rezeptrepertoire in "Fingerfood for Lovers" zurück. Eine tolle Fundgrube für alle lüsternen Gelegenheiten. Guten Happetit

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