Esslust
Frühmorgens essen die Balinesen bereits, wie alle Asiaten, Suppe, Reis, Nudeln, Fleisch und Gemüse. Auch für Touristen stehen in allen Hotels am Frühstücksbuffet Mie Goreng (gebratene Nudeln mit Allerlei), Nasi Goreng (gebratener Reis mit Allerlei), Gemüse und Suppen bereit. Ich beobachte die Frühstücksgäste und bemerke dabei, dass nicht nur die japanischen und koreanischen Gäste ihre Teller mit heißen Waren beladen, sondern auch die "Langnasen" (liebevoller Ausdruck der Asiaten fuer alle Nicht-Asiaten bzw. Westler) ordentlich zugreifen. Es ist alles gut gewürzt, besonders mit Chili! Und das ist gut so, denn in Asien braucht es die Schärfe, um mit der Hitze besser fertig zu werden. Chillies gelten zudem als desinfizierend und blutsäubernd. Doch, sollte eine "Langnase" mal zu scharf zugebissen haben, dann hilft nicht Wasser als Feuerlöscher. Das Schärfe erzeugende ätherische Öl "Capsaicin" ist nicht wasserlöslich. Es helfen am besten Zucker (Palmzucker), Kokosnussraspeln und Naturjoghurt. Die Schärfe wird dadurch aufgesaugt, gemildert, und erst dann ist Wasser zum Nachtrinken gut. Wenn das Feuer gelöscht ist, geht es weiter mit dem Naschen: Am Strand frische Mango, dann ein paar Bissen Kokosnuss, einige Zitronengrasstiele mit gegrilltem Fisch-Sateh im Vorbeigehen. Zum Mittagessen Hühnerbrühe mit Gemüse und viel frische Papaya zum Dessert. Mal hier und da ein paar Erdnüsschen, eine Pomelo, einige Stücke Klebreis mit Palmzucker und am Straßenrand noch einen Teller gebratenen Reis. Frisch gepresste Mango- und Ananassäfte und zum Abendessen den Catch of the Day - und alles wird gut.
... vorm Schlafengehen noch eine "Magic Kokosnuss" trinken und dazu frittierte Wurzelchips knabbern ...
I Made, ein balinesischer Reisbauer, zeigt mir auf seiner Handfläche zwei Reiskörner - Reissamen mit Schale. Er lacht dabei, seine drei restlichen Zahnstummel ragen ins Freie und sie spiegeln sogar Stolz "Seht her, wir sind noch übrig und fähig, die kleingeschnittenen Speisen zu kauen". Dicke Furchen auf der Stirn des kleinen Mannes, sehen aus wie sonnengebräunte Straßen, die von der immerwährenden Arbeit auf den Feldern zeugen. Sanft gestikulierend und mit englischen Schlagwörtern, getunkt in balinesischen Singsang, verstehe ich, dass diese beiden Samenkörner zum Ziehen einer Reispflanze nötig sind. Sobald das Reispflänzchen zum Baby gedeiht, kommt es mit zunehmendem Wachstum in den großen (Kinder)reisgarten.
Ich höre ihm aufmerksam zu und beiße dabei zwischendurch immer wieder von einem Klumpen gekochtem Reis ab, der mit Palmzucker recht gut verkleistert ist und als Stärkung für die Bauern mit auf's Reisfeld genommen wird.
Wir waten durch das mit Wasser getränkte Reisfeld und er zeigt mir freudestrahlend seine reifen Reispflanzen.
Die reich behangenen Rispen ergeben nun eine Ernte von einer Handvoll Reiskörner. Ich lasse die Rispen einer Pflanze auf meine Hand perlen und rieche daran. Freude riecht nach Reis. Das weiß ich jetzt.
Ich bin nicht jeden Tag online auf Bali. Manchmal gibt's nen kurzen Stromausfall und der 3. Artikel stürzt ab oder ich bin wie in den letzten Tagen einfach so viel unterwegs und weit weg vom Computer. Die Entschleunigung muss eine Erfindung der Balinesen sein, denn ich bin nun in meiner dritten Woche vor Ort schon sehr langsam. Die Computer übrigens auch!
Ich lasse mich verleiten und anleiten, besonders was Essen und Trinken betrifft. Frische Mango am Strassenrand essend, sitzend auf Bambusrohren, nehme ich eine mir unbekannte Sauce von einer freundlichen Balinesin an. Sie schmeckt süßlich, gut würzig und in der Fruchtkombination einfach wunderbar. Wie heißt sie? Ich muss nachforschen, aber ich kriege das schon raus. Bei der nächsten Straßenküche esse ich Reis mit ca. 10 verschiedenen Sambals. Und das mit Fingern, jeden einzelnen Finger lecke ich ab und sinniere dabei, welches Gewürz hier wohl wieder dabei war. Ich schwelge still vor mich hin und so nach und nach sind ein paar Balinesen um mich herum. Sri massiert mir den Rücken, Shumi pinselt mir auf den Arm ein Henna-Gebilde, Idda erzählt mir Badegeschichten und Alit macht mir Appetit auf den "Catch of the Day". Ich blinzle in die Sonne und frage mich, welches Datum wir heute haben. Ist es Mai oder Juni? Egal, ich möchte balinesisch lernen, denn die Sprache ist freundlich. Jeder Satz hat ein Wort inne, das Glück heißt. Kein Wunder, dass die Menschen hier so freundlich sind.
Eine gute Adresse zum "Seelen-Fischen":
https://candidasa.puribagus.com.
Ich bin seit einer Woche auf Bali, und zwar in meiner kulinarischen Mission, möglichst viel zu kochen, um mein nächstes Buch "Gerichte und Geschichte Balis" entsprechend authentisch zu erarbeiten.
Heute war ich schon einige Stunden mit den beiden Köchen "I Gusti Agung Alit Subawa" und "I Ketut Mudana" am Köcheln! Mit riesigen Mörsern und Stößeln bearbeiteten wir die Zutaten für die verschiedensten Sambals. Es macht so viel Spaß mit gartenfrischen Zutaten zu kochen: Riechen, fühlen, schmecken, beobachten und Neues zu lernen. Mein Favorit war heute die Entenbrühe mit Bananenstrunkstreifen und gedämpftem Entenfleisch. Dazu hatten wir einen Bananenstamm, den wir in Streifen schnitten, mit Salz bestreuten und zehn Minuten ziehen ließen. Das Entenfleisch wurde von einer ganzen Ente genommen, die, in einem Bananenblatt im Sand eingegraben, auf Kokosglut etwa acht Stunden bei Niedrigtemperatur dämpfte. Das Fleisch ist so butterweich, dass sie ihre Zähne ruhig vergessen können. Überhaupt, ich bin hier nur noch am Riechen! Die verschiedensten Gewürze mit den Fingern verreiben und das duftende Aroma einatmen. Die vielfältigsten Kräuter und Blätter zerreiben und die ätherischen Öle an der Haut riechen. Momentan riecht die Tastatur nach Galgant, Limette und Zimt.
Fazit: Allen Gestressten dieser Welt kann ich nur diese Kochkurse empfehlen - Relaxen beim Kochen: www.nusaduahotel.com
Balinesisches Essen ist sehr gesundes Fastfood. Es wird absolut frisch zubereitet und das in kürzester Zeit. Die Liste der Zutaten ist übersichtlich und einfach vorzubereiten.
Eine komplette Mahlzeit, bestehend aus kleinen Salaten als Vorspeise, Suppe, Hauptgang und Dessert, kommt zusammen auf den Tisch. Nach alter balinesischer Tradition isst man vor allem Vorspeisen und Hauptgang mit den Fingern. Eine sehr angenehme Art zu essen, um sich anschließend je nach Intensität und Wohlgeschmack "die Finger abzuschlecken".
Übrigens kann das nur funktionieren, wenn beim Zubereiten klebriger Reis, und nicht der in Europa übliche fein- oder langkörnige Reis benutzt wird. Dieser wird oft in origineller Form - zum Beispiel in einem spitz eingerollten Bananenblatt - serviert. Der Reis wird gemeinsam mit dem Gemüse oder anderen klein geschnittenen Beilagen aufgenommen, eventuell noch durch etwas Sauce oder Sambal gezogen und quasi über die Daumenspitze in den Mund geschoben. Eine überaus sinnliche Art der Nahrungsaufnahme.
Gegessen wird ausschließlich mit der rechten Hand und zwar mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger. So bleibt die linke Hand sauber genug, ein Glas gut gekühlten balinesischen Wein oder das mitgereichte Wasser zum Mund zu führen.
Die auf dem Tisch zur Verfügung gestellte Schüssel mit Wasser und Zitronenscheiben zum Händewaschen verhindert größere Flecken an Hemd und Hose. Insgesamt betrachtet, konnte ich nach abgeschlossener Mahlzeit nichts als strahlende und glückliche Gesichter am Tisch entdecken.
Einzelheiten zu diesen kulinarischen Leckerbissen erhalten Sie über einen Link - Puri Bagus Ponjok Batu - auf der Webseite
www.bagus-discovery.com. Selamat Makan!
Auf Bali müssen die Menschen sehr glücklich sein, denn das Wort Glück "Selamat" wird beim Begrüßen von morgens bis mittags bis abends verwendet. Man wünscht allen Glück und meint es auch von Herzen. So auch herzliche Glückwünsche zu einer bevorstehenden Mahlzeit.
Ich hatte heute auch Glück - an einem sehr schönen und interessanten Kochkurs teilzunehmen. Wir kochten zusammen mit dem Küchenchef Suarka von der Manggis Cooking School ein typisch balinesisches Essen. Und zwar in Puri Bagus Manggis, einem ursprünglichen Familienbesitz mit sechs exquisiten Gästezimmern. Eingebettet in eine Oase der Ruhe, umgeben von Reisfeldern und Orchideengärten.
Jeder Essensgang wurde einzeln vorbereitet, gekocht und auch sofort gegessen. Zuerst gab es Thunfischsalat in einer spicy Sauce. Als zweites kochten wir eine "Soto Ayam", Hühnerbrühe mit dem bunten Sommergarten Balis, von Candlenuts, Tamarinde bis hin zu speziellen "Salam-Blättern", die es nur in Indonesien gibt. Das Hauptgericht war ein Leckerbissen, ein Bali-/Seafood-Curry. Das Rezept des Desserts verrate ich Ihnen, denn das werde ich für meine Freunde zubereiten, wenn ich wieder aus Bali zurück bin. Für "Kolak Pisang" werden Fingerbananen mit der Schale zwei Minuten gekocht, dann abgekühlt und in dicke Scheiben geschnitten. Palmzucker mit Wasser dickflüssig aufkochen. Mit Pandan-Blättern, Zimt, Gewürznelke sowie mit Salz würzen und mit Kokosnussmilch cremig kochen. Die Bananenscheiben einlegen, alles kurz ziehen lassen und mit Kokosraspeln garnieren. SELAMAT MAKAN
Weitere Infos unter:
www.candidasa.puribagus.com.
Beim ersten Date gehen wir alle gerne zum Essen. Natürlich beim "Italiener" - das ist die romantischte Art, sich näher zu kommen. "Amore" liegt hier in der Luft, vielleicht im Hintergrund Eros Ramazotti, Paolo Conte oder herzzerreißende Arien von Guiseppe Verdi? Der Prosecco prickelt, die Antipasti werden unserem Gegenüber vielleicht schon in den Mund gesteckt, der Chianti fließt und lässt uns fröhlich parlieren. Der Kellner spricht gebrochen Deutsch mit einer hinreißenden Italo-Färbung? Das Ciabatta kracht und wir wischen genüsslich die Teller damit ab? Die Venusmuscheln in Weißwein gebadet, liefern uns Eiweiß in reichlichen Mengen. Die Dolci sind so verführerisch, dass wir uns gegenseitig mit den Löffeln füttern. Italienische Erinnerungen werden ausgegraben, von der Toskana bis nach Venedig. Ein Ramazotti lässt uns übermütig werden und der Milchschaum auf dem Cappuccino zeichnet ein nettes Bärtchen auf die Lippen, das unser Gegenüber zärtlich ableckt. Baci hier und Baci dort, wir fühlen uns ausgelassen und laden unser Date ein: "Kommst Du noch rauf zu einem Espresso?"
Fazit: Die Sprache der Liebe ist eindeutig italienisch.
Und dann in der Fontana di Trevi noch ein Bad nehmen ...
Alle unsere Lieben, ob Oma, Eltern, Geschwister, Freunde oder andere Menschen, die uns sehr wichtig waren und sind, Lover oder die erste Liebe - alle haben wir in unserem Herzen gespeichert, aber auch meistens auf unserem Gaumen.
Wenn ich an unsere Köchin denke (ich bin ja in einem Landgasthof groß geworden), verbinde ich dies immer mit Wiener Schnitzel und Kaiserschmarrn. Den Geschmack, den ich damit verbinde, an den kommt keiner ran. Und das Bild der Pfanne, wenn das Schnitzel so richtig schön darin brutzelte und "Lala" ein Butterbrotpapier zum Fertigbraten darauflegte - ich glaube, dass dies das Geheimnis war. Oder die Verbindung von inniger Liebe und dem Essen dazu.
Meinen schwedischen Freund verbinde ich immer mit selbstgefangenem Fisch und dem zarten Genuss des Fischfleisches vom Grill. Umweht von der salzigen Luft auf einer einsamen Insel in der großen schwedischen Inselwelt. Meine Mutter verbinde ich mit Hefezopf. Keiner kann diesen so herrlich zubereiten und backen wie sie. Meinen Vater verbinde ich mit Semmelknödeln. Die Knödel waren genauso groß wie seine Hände - und die sind sehr groß. Er sagte immer zu mir, dass man einen guten Semmelknödel nur mit der Gabel trennen dürfe und könne, damit auch die Sauce so richtig darin aufgenommen werden kann. Nix Messer! Meine Lieblingsschwester heißt Käsekuchen. Saftig, durchsetzt mit Rosinen, samtig und gut gewürzt - nur bei ihr esse ich Käsekuchen. Ich könnte die Liste endlos weiterführen, aber Sie wissen, was ich meine: Liebe geht durch den Magen und wird im Herzen und auf dem Gaumen gespeichert.
Fazit: Meine Kinder schwören auf meine Paella! Und sie werden sich sicherlich in späteren Jahren immer wieder an diesen herrlichen Genuss und die schönen, damit verbundenen Stunden erinnern.
In Berlin findet heute die Weltpremiere der Show "
Belle et Fou" im dazu neugestalteten Theater in der Spielbank am Potsdamer Platz statt. Die Vorpremiere mit Tanz, Musik, Theater, Gaumen- und Sinnesfreuden konnte ich bereits genießen. Das Theater mit seinem intimen Charakter ist einzigartig zum Wohlfühlen: Die Plätze sind luxuriös mit eingebauten Duftambiente-Zerstäubern und integrierten Champagnerkühlern ausgestattet, alles eingetaucht in edle Aubergine-, Violett- und Rottöne und getoppt mit goldenen Akzenten. Die Show ist ein prickelndes Rendez-vous für Auge, Gaumen, Herz und Ohr. Das kulinarische Vorspiel besteht aus einer Kreation erlesener Delikatessen, das vor der Show serviert wird. Während der Show haben Sie die Gelegenheit, sich löffelweise Kaviar zu bestellen, der gerne auf dem Handrücken zum Ablecken platziert wird. Die gut eineinhalbstündige Show ist abwechslungsreich und lässt nichts aus dem Reich der Sinne aus. Schöne Körper, nackte Haut, inspirierender Tanz, eine Paar-Geschichte, die sich wie ein roter Faden durch die Show zieht, Artisten, Schauspieler, eine flotte Filmdoku über Berlin, knisternde Geschichten rund um die Liebe werden in sechs Kapiteln erzählt und choreografiert.
Der Theaterabend war rundum gelungen und kann auf den drei Etagen der Spielbank Berlin noch länger gestreckt werden. Wow - so ein Abend zum Knistern tut gut. Solo oder als Paar.
Anmerkung: Der Gang zur Toilette ist mit einer netten "Unterhaltungsdame" gekrönt. Sie hat Bücher, auch "
SMS for Lovers" bereit, falls, wie sie meint, "einem langweilig sein sollte" auf der Toilette.
Das ist ein Ausflug der besonderen Art, noch dazu, wenn Graf Ottomar Rodolphe Prinz Kretzulesco persönlich anwesend ist. Und das war er! Ein feiner, älterer, dinstinguierter Herr, der zwar adoptiert, aber von seinem Benimm sicherlich adelig zuzuordnen zu wäre.
Das Schloss Dracula in Schenkendorf ist allem Anschein nach restaurierungsbedürftig, aber von seiner Präsenz mit über 16 Hektar Anwesen sehr herrschaftlich einladend. Das Restaurant im Nebengebäude ist natürlich mit Fledermäusen, Spinnweben, Knoblauchsträngen, Lüstern, Kandelabern und Kreuzen gut garniert - und angenehm gruselig. Die Speisenkarte ist ein wahres Fest für Knoblauchfans und sehr empfehlenswert. Eingelegter Knoblauch als Vorspeise, Knoblauchsteak mit Bratkartoffeln und als Nachschlag hausgemachter Kuchen mit blutroten Kirschen. Zum Abschluss ein Reaganzröhrchen mit Blutschnaps tut auch gut.
Graf Dracula übernimmt die Führung im Schloss höchstpersönlich (wenn er nicht gerade in Transylvanien oder auf einer Pressetour unterwegs ist) und es ist eine wahre Freude, ihm zu zuhören. Ja - es ist sogar Leidenschaft - er lebt den Grafen in sich. Jährlich gibt es sogar Blutspendeaktionen in Zusammenarbeit dem Roten Kreuz und haufenweise Festivitäten. Nähere Infos unter
www.brandenburg-info.com/sw/f_dracula.htm.